Sicher in die Zukunft: Wie Sie mit Entgeltumwandlung fürs Alter vorsorgen

Um im Alter den gewohnten Lebensstandard beizubehalten, ist es entscheidend, frühzeitig finanzielle Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Eine Möglichkeit hierfür bietet die betriebliche Altersvorsorge, bei der Arbeitgeber eine wesentliche Unterstützungsrolle spielen.
In Deutschland stützt sich die Altersvorsorge auf drei Pfeiler: die gesetzliche Rentenversicherung, private Sparmaßnahmen und die betriebliche Altersvorsorge. Insbesondere die betriebliche Komponente ermöglicht es Ihnen, Ihr Einkommen effektiv für den Ruhestand einzusetzen.
Dieser Artikel führt Sie durch die Grundlagen der Betriebsrente, erklärt das Konzept der Entgeltumwandlung und beleuchtet sowohl deren Vor- als auch Nachteile. Zudem erfahren Sie, wie neben Ihrem Arbeitgeber auch der Staat diese Vorsorgeform unterstützt.

 

Das Prinzip der Entgeltumwandlung

Die Entgeltumwandlung, ein wichtiger Bestandteil der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), erlaubt es Ihnen, einen Teil Ihres Bruttoeinkommens direkt in einen bAV-Vertrag einzuzahlen. Diese Beiträge sind meistens vorerst von Steuern und Sozialabgaben befreit. Typischerweise wählt der Arbeitgeber für diese Form der Vorsorge eine Lebens- oder Rentenversicherung, auch bekannt als Direktversicherung.

 

Berechtigung zur Entgeltumwandlung

Jeder Arbeitnehmer, einschließlich geringfügig Beschäftigter, Teilzeitkräfte und befristet Angestellter, kann grundsätzlich einen Teil seines Einkommens für die Betriebsrente verwenden. Voraussetzung hierfür ist die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Rentenversicherung und ein jährlicher Mindestsparbetrag von 240 Euro. Verschiedene Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen können ebenfalls betriebliche Altersversorgungsmodelle vorsehen.

 

Doppelte Förderung der Entgeltumwandlung

Bei der Entgeltumwandlung verzichten Sie heute auf einen Teil Ihres Einkommens zugunsten einer späteren Rente. Arbeitgeber sind seit 2019 dazu verpflichtet, neue bAV-Verträge mit einem Zuschuss von mindestens 15 Prozent des umgewandelten Betrags zu unterstützen. Dieser Zuschuss ist jedoch auf die Höhe der eingesparten Sozialversicherungsbeiträge beschränkt.

 

Staatliche Förderung und steuerliche Vorteile

Durch die Senkung Ihres Bruttogehalts reduzieren sich gleichzeitig Ihre Steuer- und Sozialversicherungslasten. Jährlich können bis zu 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung steuerfrei umgewandelt werden – das sind für 2024 bis zu 7.248 Euro. Auch Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld können hierfür verwendet werden, wobei die Sozialabgabenfreiheit bei bis zu 4 Prozent des Einkommens liegt.

 

Steuerliche Belastung im Ruhestand

Obwohl Sie in der Ansparphase steuerliche Vorteile genießen, müssen Sie auf die späteren Betriebsrenten Steuern entrichten. Für gesetzlich Versicherte fallen zudem Pflegeversicherungsbeiträge auf die gesamte Betriebsrente an, wenn diese über 176,75 Euro monatlich liegt, sowie Krankenversicherungsbeiträge für den übersteigenden Teil. (Stand: 2024)

 

Ist Entgeltumwandlung für jeden sinnvoll?

Obwohl die Entgeltumwandlung verlockend klingt, ist sie nicht für jeden die beste Option. Während die Steuer- und Sozialabgabenbefreiung auf die eingezahlten Beiträge ein Pluspunkt ist, können Nachteile wie geringere Ansprüche auf gesetzliche Rente oder Arbeitslosengeld entstehen.

 

Alternativen zur Entgeltumwandlung

Als Alternative können Investments in ETFs eine attraktive Option sein. Diese bilden Aktienindizes ab und bieten eine breite Risikostreuung. Vor allem für Einsteiger sind ETF-Sparpläne eine einfache Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Mit einer Investition in ETFs, die Indizes wie den DAX oder den MSCI World abbilden, verteilen Sie Ihr Kapital über eine Vielzahl von Unternehmen und reduzieren somit Ihr Anlagerisiko.

 

ETFs als langfristige Vorsorgestrategie

ETF-Sparpläne eignen sich besonders, wenn Sie noch mindestens 15 Jahre Zeit haben, bis zum Ruhestand. Diese Zeitspanne erlaubt es Ihnen, Marktschwankungen besser zu verkraften. Ein regelmäßiger Sparplan in ETFs kann eine solide Ergänzung oder Alternative zur betrieblichen Altersvorsorge darstellen.

 

Zusammenfassung

Die Entgeltumwandlung ist eine effektive Methode der betrieblichen Altersvorsorge, die steuerliche Vorteile und Arbeitgeberzuschüsse bietet. Doch sie ist nicht für jeden gleichermaßen geeignet. Alternativen wie ETF-Sparpläne bieten Flexibilität und können als Teil einer diversifizierten Altersvorsorgestrategie dienen. Letztlich hängt die beste Wahl von Ihren individuellen Umständen, Ihrem Einkommen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Die Planung Ihrer Altersvorsorge sollte daher stets eine umfassende Bewertung aller verfügbaren Optionen beinhalten, um sicherzustellen, dass Ihre Strategie Ihren persönlichen Bedürfnissen und Zielen entspricht.

 

Abschlussgedanken

Ob durch Entgeltumwandlung, private Sparmaßnahmen oder Investitionen in den Aktienmarkt, die richtige Altersvorsorge sichert Ihnen nicht nur finanzielle Stabilität im Ruhestand, sondern ermöglicht auch ein sorgenfreies und unabhängiges Leben im Alter.

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