Das Arbeitszeitgesetz regelt die tägliche Arbeitszeit, Pausen, Ruhezeiten, Mehrarbeit, Nachtarbeit und ebenso die Sonn- und Feiertagsarbeit. Die werktägliche gesetzliche Arbeitszeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Monaten im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
Sonn- und Feiertagsarbeit stellt in Deutschland eine besondere Form der Beschäftigung dar, die unter spezielle gesetzliche Regelungen fällt. Eingebettet in das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und verankert im Grundgesetz, unterliegt die Arbeit an diesen Tagen einem generellen Beschäftigungsverbot mit einigen Ausnahmen. Dieser Artikel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen und beantwortet wichtige Fragen rund um das Thema.
Grundsätzlich sollen Arbeitnehmer in Deutschland die Sonntage und gesetzlichen Feiertage zur Erholung nutzen. Dieser Sonntagsschutz gewährleistet, dass Beschäftigte einen Ausgleich zum Arbeitsalltag finden und gestärkt in die neue Arbeitswoche starten können. Trotz des allgemeinen Verbots gibt es jedoch Branchen, in denen die Sonn- und Feiertagsarbeit unumgänglich ist. Dazu zählen systemkritische Bereiche wie Polizei, Feuerwehr, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder Verkehrsbetriebe. Auch in der Energie- und Wasserversorgung, der Gastronomie, Hotellerie und in kulturellen Einrichtungen ist Arbeit an diesen Tagen oft erforderlich.
In bestimmten Fällen kann die zuständige Aufsichtsbehörde Sonn- und Feiertagsarbeit per Ausnahmebewilligung zulassen. Dies kommt beispielsweise in der Landwirtschaft vor, wo Arbeit oft saisonal und wetterabhängig anfällt. Auch in Ausnahmefällen bleibt die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes unabdingbar.
Die Verpflichtung zur Sonntagsarbeit unterliegt dem Direktionsrecht des Arbeitgebers, muss aber im Arbeitsvertrag verankert sein. Anordnungen, die gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßen, sind nichtig und müssen von den Beschäftigten nicht befolgt werden. Bei Zuwiderhandlungen drohen dem Arbeitgeber rechtliche Konsequenzen wie Bußgelder oder sogar Gefängnisstrafen.
In Sachen Sonn- und Feiertagsarbeit müssen Beschäftigte mindestens 15 Sonntage im Jahr frei haben. Für eine gerechte Verteilung dieser Arbeitstage sorgt in der Regel der Betriebsrat. Während es keinen generellen gesetzlichen Anspruch auf Zulagen gibt, sind diese in vielen Branchen üblich und werden meist über Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen oder den Arbeitsvertrag geregelt. Die Zuschläge variieren je nach Branche und können teilweise steuerfrei sein.
Der Freizeitausgleich für Sonn- und Feiertagseinsätze ist ebenfalls gesetzlich geregelt. Beschäftigte haben Anspruch auf einen Ersatzruhetag innerhalb von zwei Wochen nach dem Einsatz, der ein Werktag sein muss. Auch hier können tarifvertragliche oder betriebliche Vereinbarungen Abweichungen vorsehen.
Zur Arbeitszeit an Sonn- und Feiertagen gilt: Sie darf in der Regel acht Stunden nicht überschreiten, kann aber in Ausnahmefällen auf bis zu zehn Stunden verlängert werden, sofern ein Ausgleich innerhalb von sechs Monaten erfolgt. Schwangere, stillende Frauen und Jugendliche genießen zusätzlichen Schutz und dürfen generell nicht an Sonn- und Feiertagen arbeiten, außer in sehr eng definierten Ausnahmefällen.